& Am 11. Februar war Friedrich Ebert zum (vorläufigen) Reichspräsidenten gewählt worden. Am 21.8.1919 wurde er vereidigt. Hier seine Dankesworte.
Ich danke ihnen von ganzem Herzen für die freundlichen Worte, die sie an mich gerichtet haben. Ich danke ihnen ganz besonders dafür, daß sie in ihren Worten Erinnerungen
an unsere gemeinsame, engere, liebe Heimat mitklingen ließen. Meine Damen und Herren. Sie vertreten alle Gaue Deutschlands. Das aber müssen wir uns erhalten, wenn wir unser Vaterland auf
Grundlagen aufbauen wollen, die unverkennlich und unzerstörbar sein sollen. Die innige Liebe zur Heimat, zum Volksstamm, dem der einzelne entsprossen ist, und dazu soll kommen die heilige
Arbeit am Ganzen, daß sie in Dienst stellen in die Interessen des Reichs. Da löst sich der Widerspruch zwischen Gesamtstaat und Einzelstaat, da in der engeren Heimat liegt die Quelle unserer Kraft,
in der weiteren, in der großen Heimat das Ziel und der Kern unserer Arbeit. in diesem Geiste lassen sie mich zu meinem Teil die Verfassung halten, vertiefen und schützen. Das Wesen unserer
Verfassung soll vor allem Freiheit sein. Freiheit für alle Volksgenossen. Aber jede Freiheit, an der mehrere teilnehmen, muß ihre Satzung haben. Diese haben Sie geschaffen, gemeinsam wollen
wir sie festhalten. Aus Ihrem Vertrauen bin ich an die erste Stelle im deutschen Reich gestellt worden. In Ihrer Hand habe ich das Gelöbnis abgelegt, die von ihnen für das deutsche Volk
geschaffene Verfassung treu zu wahren. Ihr Vertrauen wird mir die Kraft geben, immer der erste zu sein, wenn es gilt, Bekenntnis und Zeugnis abzulegen für den neuen Lebensgrundsatz des
deutschen Volkes, für Freiheit, Recht und soziale Wohlfahrt.bsp; |