Susanne Homann ein moderner Lebensweg
Geboren wurde Susanne Homann am 3. Juni 1866 in Kiel. Über die ersten 33 Jahre ihres Lebens haben wir nahezu keine Informationen. Das einzige, das wir über sie wissen ist, dass sie den Beruf der Hebamme ausübte und seit 1899 in Darmstadt lebte. Warum sie hierher zog, seit wann sie als Hebamme arbeitete, all das ist nicht oder vielleicht auch nur „noch“ nicht bekannt.
Eines aber scheint klar zu sein: Der Beruf der Hebamme genügte Susanne Homann nicht. Offenbar strebte sie nach einer kreativeren Arbeit, und die ergab sich für sie spätestens im Jahr 1904. In diesem Jahr begegnet sie uns erstmals als Fotografin, ohne aber den Beruf als Hebamme vollständig aufzugeben.
Und es hätte wohl niemand zu diesem Zeitpunkt geahnt wohin sie dieser neue berufliche Weg noch führen sollte.
In Darmstadt führte Susanne Homann in den ersten Jahren ein unstetes Leben, das von nahezu jährlichen Umzügen geprägt war.
Sie scheint auf der Suche gewesen zu sein.
Als sie 1904 erneut umzog, tauchte im Adressbuch neben der Berufsbezeichnung Hebamme plötzlich auch die der Photographin auf.
1905 gab es dann den letzten Adresswechsel für die nächsten neun Jahre.
Offenbar hatte Susanne Homann zu diesem Zeitpunkt gefunden, was sie gesucht hatte.
Fotografin am Hessischen Hof.
In ihrem neuen Beruf als Fotografin gelang Susanne Homann im Jahr 1908 der Durchbruch.
Sie erhielt einen Auftrag des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
In einem Darmstädter Säuglingsheim sollte sie den Besuch der Großherzogin Eleonore fotografisch begleiten.
Offenbar gefielen ihre Aufnahmen. Nur wenige Monate später folgte ein weiterer Auftrag.
Diesmal sollte sie Fotos der ganzen großherzoglichen Familie machen.
Damit etablierte sich Susanne Homann in ihrem neuen Beruf, und mit dem Jahr 1913 fiel im Darmstädter Adressbuch die Berufsbezeichnung Hebamme weg.
Dafür kam der Eintrag "Werkstätte für moderne Lichtbildkunst" hinzu.
Bereits 1910 war die Werkstattbezeichnung auf ersten Postkarten zu finden.
Zu dieser Zeit erstellte Susanne Homann zahlreiche Fotografien des hessischen Herrscherhauses und von dessen umfangreicher Verwandtschaft.
Hierzu gehören Aufnahmen preußischer Prinzessinnen und der russischen Zarenfamilie. Neben den Porträtaufnahmen des hessischen Herrscherhauses und seiner umfangreichen Verwandtschaft, wie etwa der russischen Zarenfamilie, machte sich Susanne Homann
vor allem als Architekturfotografin einen Namen. Offenbar erarbeitete sich Susanne Homann mit ihren Architekturfotografien einen Ruf, der weit über die Grenzen Hessens hinausging, denn aus ganz Deutschland sind Postkartenserien von ihr bekannt, so aus Dresden, Regensburg, Elberfeld, Barmen, Trier, Köln, Marburg, Potsdam, Augsburg, Maulbronn und vielen vielen anderen Städten und Orten.
Als Susanne Homann am 6. März 1923 in Darmstadt starb, war sie eine anerkannte und vor allem bekannte Fotografin und Verlegerin, deren Fotos in Form von Postkarten in ganz Deutschland kursierten.
Ihr fotografischer Nachlass wurde dem Archiv des Volksstaates Hessen übergeben, der nach der Absetzung Großherzog Ernst Ludwigs im Jahr 1918 entstanden war und bis 1934 bestehen blieb. Ihre Bilder aber wurden weiter als Postkarten verkauft und finden sich noch heute in zahlreichen Sammlungen und Archiven.
Information aus: /jugendstilforum.de/die-fotografin-susanne-homann-und-bad-nauheim
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