Am 19. Juli 1870 hat Frankreich Preußen den Krieg erklärt. |
Bereits kurz nach der Kriegserklärung waren große franz. Gebiete von den Truppen des Norddeutschen Bundes und ihrer süddeutschen Verbündeten besetzt worden. |
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Paris 1 SEPT. 70 à Hoellsteig pres Fribourg en Brisgau par Pontarlier |
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Dieser Brief ist am 1. Sept. 1870 aus Paris nach Freiburg geschickt worden. Dabei ist die Angabe "par Pontarlier" besonders interessant.
Pontarlier liegt etwa 20 km von der Schweizer Grenze entfernt und war schon immer ein bedeutender Umschlagplatz für Waren zwischen Frankreich und der Schweiz. Aus dem Inhalt geht hervor,
dass der Brief, wie andere schon davor, über Basel gesendet werden sollte. (Brieftext) |
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Boule de Moulins 3.1.1871 Bordeaux |
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Eine andere Möglichkeit, Briefe in das eingeschlossene Paris zu befördern, hatten sich drei Pariser Ingenieure ausgedacht. Sie hatten eine hohle Zinkkugel von etwa 20 cm Durchmesser konstruiert, die mit 12 Flügel versehen war. Mit etwa 600 Briefen zu vier Gramm bestückt und zugelötet, sollte die Kugel
in der Seine halb schwebend, halb rollend, Paris erreichen.
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Etwas mehr über die Ballonpost, die Taubenpost und die Boule de Moulins können sie auf dieser Seite erfahren. |
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Schon in den ersten Septembertagen wurde in den von den Deutschen besetzten Gebieten der
zivile Postdienst aufgenommen, Marken in franz. Währung wurden ausgegeben.
Sie blieben in den Reichslanden Elsass-Lothringen bis zur Einführung der Brustschild-Ausgaben gültig, wurden
jedoch von Frankreich nie anerkannt, d.h. Sendungen mit diesen Marken wurden immer wie unfrankiert behandelt.
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Brief aus Reims 8.12.1870 nach Nancy |
Brief aus Reims 15.3.1871 nach Paris |
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Dieser private Brief ist am 8.12.1870 aus Reims über das dortige Feldpost-Relais nach Nancy geschickt worden. |
Ebenfalls ein Privatbrief, der am 15.3.71 über das Feldpost Relais Reims nach Paris geschickt worden ist. |
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Feldpostbrief aus Heiligenstadt Bez. Erfurt nach Nancy 7.11.70 |
Brief aus Luneville 10.3.71 nach Nancy |
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Der Brief ist an Herrn Ober-Postsekretär Rösener, zur Zeit in Nancy gerichtet, der war aber inzwischen wohl nach Chateau-Salins Salzburg Lothr versetzt und der Brief wurde nachgeschickt. In Nancy ist er offenbar mit dem Stempel K. PR. FELDPOST EXP. D.AVANGARDE 3. ARMEE CPS. versehen worden. Auf der Rückseite franz. Zweikreisstempel METZ 10 NOV 70 |
Ebenfalls ein Privatbrief, der am 10.3.71 über das Feldpost Relais von Luneville nach Nancy geschickt worden ist. |
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Am 10. September 1870 waren die ersten Marken in den besetzten Gebieten in franz. Währung (Centimes) ausgegeben worden. |
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von Nancy 16.2.1871 nach Bar-le-Duc (Meuse) |
nach Nancy aus Strassburg 22.1.71 |
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Der Brief ist aus dem zu der Zeit unter deutscher Postverwaltung stehenden Nancy an das ebenfalls deutsch besetzte Bar-le-Duc gegangen und mit einer 10 Centimes Marke frankiert. |
Dieser Brief ist mit 10 Centimes frankiert und aus Strassburg nach Nancy adressiert, das zu der Zeit unter deutscher Verwaltung stand. |
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Zu Beginn des Postkrieges zwischen Frankreich und Deutschland wurde das 1,5 fache des Portos als Strafporto erhoben. |
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aus Nancy 5.5.1871 nach Danne et Quatre Vents |
Paris 27.6.71 |
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Der Brief ist frankiert mit 20 Centimes Ceres und trägt den Stempel - NANCY 5 MAI 71 -. Er ist adressiert nach Danne et Quatre Vents près de Phalsbourg - Meurthe, zu deutsch - Dann und Vierwinden bei Phalsbourg - . |
Frankiert mit 20 Centimes nach Riquewyhr (Reichenweyer) (HT. Rhin) (Ober-Elsaß), also 2 sprachig. Er ist mit dem 1,5fachen Porto belegt worden. Der Stempel "30" ist so schlecht abgeschlagen, dass ein handschriftlicher Vermerk "30" angebracht wurde. |
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Nach Mülhausen aus Rouen 12.6.71 |
nach Mühlhausen 4.7.1871 aus Millau |
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Der Brief ist mit 20 Centimes frankiert, gestempelt Rouen und Nummernstempel 3219. Der Eingangsstempel Mühlhausen 13. oder 15.6. |
Der Brief ist frankiert mit 20 Centimes und trägt den Stempel |
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Auf franz. Seite wurde nur die einfache Nachgebühr erhoben. |
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nach Nancy aus Thann 22.5.1871 |
aus Mühlhausen 15.7.1871 nach Montpellier |
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Der Brief ist in Thann mit 20 Centimes frankiert und nach Nancy adressiert. |
Der Brief ist frankiert mit 20 Centimes und ist mit 2 Décimes Nachporto
belegt worden. Auf der Rückseite 4 Stempel: BELFORT 15 JUIL 71 - Zugstempel ?? - Paris 15 JUIL 71 - |
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Décime war die Bezeichnung für die französischen 10 Centimes Stücke, die von 1795 bis 1814 geprägt wurden. Sie wurden als Teil der Dezimalisierung der Währung mit dem Franc eingeführt. |
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Es wurde aber auch eine sog. Vorfrankatur oder Doppelfrankatur verwendet, um dem Empfänger die Nachgebühr zu ersparen. |
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Brief aus Schlettstadt 22.8.71 nach Paris |
nach Nancy aus Niederbronn 27.8.1871 |
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Der Brief ist in Schlettstadt mit 20 Centimes für den deutschen Teil des Beförderungsweges frankiert und mit dem Stempel Schlettstadt entwertet. |
Der Brief ist in Niederbronn mit 2x 10 Centimes für den deutschen Teil des Beförderungsweges frankiert und mit dem Stempel Niederbronn entwertet. |
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Gebührenerhöhung in Frankreich am 1.9.1871 |
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Paris 27.11.1871 nach Drulingen |
nach Strassburg aus Lyon 30.10.1871 |
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Der Brief ist mit 25 C. frankiert und adressiert an .. Notaire a Drulingen pres de Saar-Union par Sarrebourg also an .. Notar in Drulingen bei Saar-Union über Sarrebourg. |
Der Brief ist frankiert mit 25 Centimes. Auf der Rückseite hat er einen |
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Brief aus Nancy 25.4.1872 |
nach Strassburg aus Paris 8.2.1872 |
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Der Brief ist frankiert mit 25 Centimes und trägt den Stempel |
Der Brief ist gestempelt - PARIS 8 FEVR 72, PL. DE LA BOURSE . Er ist für die Laufstrecke in Frankreich korrekt mit 25 Centimes frankiert.
In Strasbourg wurde Nachporto von 2 Décimes erhoben. |
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Auch die Nachgebühr wurde auf 25 Centimes erhöht. |
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aus Mühlhausen 27.10.1871 nach Bordeaux |
Mühlhausen 2.2.72 nach Paris |
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Der Brief ist mit 25 Centimes Nachgebühr belegt. Gestempelt ist er mit einem Hufeisenstempel |
Auch der Brief ist mit 25 Centimes Nachgebühr belegt. Die "25" ist mit einem Federhalter auf dem Brief vermerkt worden. Keine Stempel auf der Rückseite. |
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Auch die Nachgebühr wurde auf 25 Centimes erhöht. |
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Gebweiler 23.9.71 nach Buzancy |
aus Mühlhausen 12.2.1872 nach Paris |
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Am 1.9.71 wurde das Briefporto auf 25 Centimes erhöht und damit auch die Nachgebüher für Briefe aus dem deutschen Elsass. Auf der Vorderseite hat der Brief einen Zugstempel - Avricourt à Paris 24. SEPT 71. FTax 16 I schwarz. |
In den Reichslanden Elsaß-Lothringen trat am 1.1.1872, ebenso wie im Deutschen Reich,
ein neues Postgesetz in Kraft mit dem Titel: Das Gesetz über das Postwesen des Deutschen Reiches vom 28. Oktober 1871.
Die Thalerwährung wurde wie in Norddeutschland auch in Elsass-Lothringen eingeführt (1 Thaler = 30 Groschen). Die Brustschildmarken in dieser Währung wurden von Frankreich auch nicht anerkannt. Erst der Postvertrag von Mai 1872 brachte eine Änderung. |
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aus Schlettstadt 17.2.1872 nach Villeneuve sur Lot |
aus Thann 17.2.1872 nach Paris |
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Es handelt sich hier um eine Vorfrankatur, der Brief ist in Schlettstadt mit 2x 1Gr. für den deutschen Teil des Beförderungsweges frankiert und für den
französischen mit 25 Centimes. Er ist auf der Rückseite mit einem Eingangsstempel versehen - Villeneuve sur Lot 19.2.72 und vorn mit Stempel - PARIS ETRANGERE 18 FEVR 72 -. (Expert. Guy Du Vachat) |
Dieser Brief ist am selben Tag in Thann abgeschickt und nach Paris adressiert. Er ist mit 2x 1Gr. für den deutschen Beförderungsweg frankiert. |
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aus Strassburg 14.3.72 nach Lunel (Herault) |
Rückseite des Briefes Strassburg - Lunel |
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Blauer Einkreisstempel STRASSBURG IM ELSASS 14 3 72, frankiert mit 2x 1Gr., mit franz. Taxstempel "25". Der Brief ist für die deutsche Strecke mit 2 Groschen richtig frankiert. Der franz. Portoanteil von 25 Centimes wurde beim Empfänger eingezogen. Auf der Vorderseite der Grenzübergangsstempel Belfort. Exp. Hansmichael Krug. FTax 16 I |
Der Brief hat rückseitig drei Poststempel von links nach rechts: |
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aus Strassburg 18.2.72 nach Ambert/ Puy de Dôme |
Rückseite des Briefes Strassburg - Ambert |
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Schwarzer Einkreisstempel STRASSBURG IM ELSASS 18.2 72, frankiert mit 2Gr., mit franz. Taxstempel "25". Der Brief ist für die deutsche Strecke mit 2 Groschen richtig frankiert. Der franz. Portoanteil von 25 Centimes wurde beim Empfänger eingezogen. |
Der Brief hat rückseitig fünf Poststempel von links nach rechts: |
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Man hat aber auch versucht, die Belastung durch Nachporto oder PD-Frankatur zu umgehen, wie die zwei folgenden Briefe zeigen |
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Basel 18.5.1871 nach Lyon |
Brief nach Malmerspach 28.12.1872 |
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PD Brief (Payè Destination, also bis zum Bestimmungsort bezahlt) aus Basel mit Absender in Mühlhausen nach Lyon. |
Der Brief mit Absender J. Schneider & AD. Metz, Belfort (Frankreich) wurde am 28. Dezember geschrieben und ist mit einer deutschen 1 Gr. Marke frankiert. Der Eingangsstempel ist |
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Postvertrag zwischen Deutschland und Frankreich. Vom 14. Februar 1872. (Nr. 821.) |
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Zwei PD Briefe aus dem Jahr 1872 |
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aus Mühlhausen 15.11.1872 nach Paris |
aus Mühlhausen 12.12.1872 nach Villefranche |
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Der Brief ist nach dem Postvertrag aufgegeben und mit deutschen Marken bis zum Bestimmungsort frankiert. Der PD Stempel bedeutet: Payè Destination, d.h. bezahlt bis zum Bestimmungsort.
Porto für den deutschen Teil des Beförderungsweges und auch für den französischen sind nun in deutscher Währung entrichtet und wurden in Frankreich anerkannt. |
Für den Brief gilt das Gesagte auch. |
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Mühlhausen Bahnhof 24.6.72 nach Nancy |
Rückseite des Briefes |
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PD Brief mit Grenzdurchgangsstempel 24. JUIN 72 |
Auf der Rückseite bureau de passe Stempel 978 25. Juin 72. 978 ist das bureau de passe von Chaumont. Eingangsstempel Nancy 25 JUIN 72. |
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aus Niederbronn 25.7.73 nach NancyDer Brief ist frankiert mit 3x 1 Groschen und mit einem PD Stempel versehen. Ankunftsstempel Nancy 26 weiter unleserlich. |
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Am 9. Oktober 1874 wurde im Rathaus von Bern auf Vorschlag des deutschen Generalpostdirektors Heinrich Stephan ein allgemeiner Postverein von 22 Staaten gegründet. |
Frankreich war nicht von Anfang an dabei, trat aber am 1.1.1876 dem Allgemeinen Postverein bei. |
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PD Briefe aus 1874 und 1875 |
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nach Mühlhausen 11.12.1874 aus Toulouse (Frankreich) |
aus Mühlhausen (Deutschland) 1.6.1874 nach Tarare (Rhone) |
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Es handelt sich hier um einen PD Brief, frankiert mit 15 + 25 Centimes. |
Auch das ist ein PD Brief. |
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aus Mühlhausen (Deutschland) 20.10.1875 nach ParisDer Brief ist frankiert mit einer 10 und einer 20 Pfennigmarke. Die Markwährung wurde am 1.1.1875 im ganzen Deutschen Reich eingeführt.
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